Donnerstag, 2. April 2020

Fachartikel: Warum kein Pufferspeicher zusammen mit einer Wärmepumpe

Immer wieder werden im Zusammenhang mit dem Verkauf bzw. Verbau von Wärmepumpen Pufferspeicher angeboten und empfohlen, oder gar als unabdingbar seitens des Installateurs verkauft.

Ich diesem Beitrag möchte erklären warum ein Pufferspeicher im Verbund mit einer Wärmepumpe kontraproduktiv ist.

Um einen Puffer zu nutzen, muss dieser auf ein höheres Temperaturniveau gehoben werden als der Heizkreis (Fußbodenheizung).

Zur Erinnerung: 1°C höhere Vorlauftemperatur verschlechtert die Arbeitszahl (COP) um etwa 2,5%.
Unser Haus hat etwa 20t durch die FBH aktivierten Estrich.

Bei einer Wärmekapazität von 1000 J/(kg*K) = 0,277778 kWh/(t*K) ergeben sich etwa 5,5 kWh/K.
Bei einer Erhöhung des Estrichs um nur 1°C lassen sich über 5kWh speichern.

Ein 500l Pufferspeicher kann bei Erhöhung um 1°C lediglich etwas weniger als 0,6 kWh speichern. Um auf 5kWh zu kommen, benötigt er 8,6°C Übertemperatur.

Die 7,6°C Übertemperatur (im Gegensatz zum Estrichspeicher) ziehen eine etwa 20% schlechtere AZ mit sich.

Dazu kommt noch der Anschaffungspreis des Pufferspeichers, der Platzbedarf und eine zusätzliche Umwälzpumpe, die auch noch zusätzlich Strom verbraucht.

Der Estrich ist in jedem Fall vorhanden.

Ohne Pufferspeicher kann eine modulierende Wärmepumpe ohne Pause (ohne zu Takten) in den Wintermonaten durchlaufen, was unsere auch tut.

Mit Pufferspeicher lädt sie den Puffer bis zu einer Grenztemperatur, schaltet aus, um dann nach kurzer Zeit wieder von vorne zu beginnen.
Zur Erinnerung: Häufiges Takten ist bei Kompressoren generell unerwünscht.

In der Übergangszeit kann man die WP am Tag (mit maximaler PV Nutzung) um  +1 bis +3°C erhöht laufen lassen, und nachts Ausschalten. Der Estrich gibt die Wärme dann gleichmäßig ab, ohne dass eine Umwälzpumpe laufen muss.

Der "Vorteil" eines Pufferspeichers ist, dass eine vermurkste Hydraulik (FBH) samt Einzelraumreglung kaschiert werden kann, ohne dass es zu einer Störung in der WP kommt.

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