Samstag, 29. April 2017

Wandfliesen Fugen, Inbetriebnahme Photovoltaik

Diese Woche war Montag Morgens der Herr vom Netzbetreiber da um die Photovoltaikanlage abzunehmen. Er hat sich ein paar Sachen notiert z.B. cos φ und den Elektriker und mich unterschreiben lassen. Die eingestellte Wirkleistungsbegrenzung vom Wechselrichter wollte er nicht sehen (hatte extra meinen Laptop angeschlossen).

Der Wechselrichter muss auf die VDE-AR-N 4105 Norm eingestellt sein. Aber auch hier gibt es Unterschiede je nach Leistungsklasse:
Bei Anlagenleistung kleiner gleich 3,68 kVA muss er keine Blindleistung bereitstellen, also cos φ = 1. Bei SMA heißt die Norm intern dann VDE-AR-N4105.
Bei Anlagenleistung größer 3,68 kVA und kleiner 13,8 kVA muss er Blindleistung bereitstellen, cos φ bis 0,95. Bei SMA heißt die Norm dann intern VDE-AR-N4105-MP. Des weiteren darf die s.g. Schieflast pro Phase 4,6 kVA nicht übersteigen. Heißt auf deutsch dass man mit einem einphasigen Wechselrichter niemals mehr als 4,6 kVA einspeisen darf. Darüber benötigt man dann 3-phasig einspeisende Wechselrichter oder mehrere untereinander kommunizierende einphasige Wechselrichter.

Wer sich nun fragt was es mit der Wirkleistung (W), Scheinleistung (VA) und Blindleistung (Var) auf sich hat, der möge hier schauen: Link zu SMA ziemlich gut erklärt.
Einfach gesagt ist der cos φ der Leistungsfaktor. Bei 0,95 = 95% kann der Wechselrichter 95% Wirkleistung abgeben, die 5% sind Blindleistung.
Mich interessiert die Blindleistungskompensation zum Glück nicht, da ich unter 3,68 kVA liege. Bei mir ist die Blindleistung immer 0, somit Scheinleistung (max. 3kVA) = Wirkleistung (max. 3kW).
Daher habe ich dem Herrn vom Netzbetreiber auch mitgeteilt, dass mein cos φ nicht wie er angenommen hat bei 0,95 liegt sondern bei 1 und das der Norm entspricht.



Jetzt freut man sich über jeden Sonnenstrahl


Der Fliesenleger war auch fleißig und hat teilweise schon verfugt:


Die Wohnung haben wir heute zum 31.07.2017 gekündigt.


Mittwoch, 26. April 2017

Artikel: Steuern & Photovoltaik

In diesem Artikel beleuchte ich das Thema Steuern für Leute die mit einer PV-Anlage liebäugeln, sich aber mit dem Thema Steuern nicht auskennen und vielleicht deshalb den Kauf einer PV-Anlage scheuen.

Ich selber habe als Angestellter keine Ahnung von einer Steuererklärung und habe diese bisher immer vom Lohnsteuerhilfeverein erledigen lassen.

Da man als Photovoltaikanlagenbetreiber, der ins öffentliche Netz einspeist, eine Vergütung vom Netzbetreiber bekommt, wird man automatisch zum (Klein-)Unternehmer und schuldet dem Staat eine Steuererklärung.

Aus dem Lohnsteuerhilfeverein fliegt man als Gewerbetreibender raus. Somit bleibt einem nur der Gang zum Steuerberater oder man erstellt selbst die Steuererklärung.

Für mich kam der Gang zum Steuerberater nicht in Frage, da meine Anlage sehr klein ist und ich den mickrigen Gewinn nicht einem Steuerberater in den Hals werfen möchte.

Mir war es wichtig, dass ich mit der Steuergeschichte möglichst gar nichts bis wenig zu tun habe, also einmal im Jahr die Einkommenssteuererklärung abgebe - fertig.

Daher habe ich mich als Kleinunternehmer einstufen lassen und mit der Umsatzsteuer(-erklärung) gar nichts am Hut.
Nachteil: Ich bekomme die Mehrwertsteuer der Anlage nicht vom Finanzamt erstattet.
Vorteil: Brutto=Netto, keine monatliche Umsatzsteuervoranmeldungen. In meinem Fall kein Steuerberater erforderlich.

Bleibt die jährliche Einkommenssteuererklärung.

In diese muss ich in der Anlage G lediglich eine Zeile ausfüllen, nämlich meinen erzielten Gewinn. Dazu eine formlose Einnahmenüberschussrechnung, woraus mein erzielter Gewinn hervorgeht.

Beispiel:
a) Einnahmen:
2000kWh * 12,7c/kWh = 254 € Vergütung (brutto = netto)
1000kWh * 12,7c/kWh = 127 € Sachentnahme (Eigenverbrauch)
Summe = 381€


b) Ausgaben:
6000 € / 20Jahre = 311 € (Anlagenpreis brutto)
Versicherung = 6 €

Gewinn = 75 €


Als Angestellter der sonst keine weiteren Einnahmen hat (die nicht der Lohnsteuer unterliegen), hat man eine Freigrenze von 410 € pro Jahr, d.h. selbst wenn die Anlage nach 20 Jahren abgeschrieben ist, würde man keinen Cent Steuern auf den (mickrigen) Gewinn zahlen.

Wichtig: den Eigenverbrauch muss man steuerlich auch angeben (s.g. Sachentnahme).
Jede kWh die man selbst verbraucht spart etwa 27-28 Cent an teurem Bezug. Auf der anderen Seite braucht die kWh nicht versteuert werden (es sei denn man kommt in Summe über die 410 € jährlich).

Ansonsten muss man nach Inbetriebnahme der Anlage noch einen Fragebogen zur Betriebseröffnung (steuerliche Erfassung bei Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit) ausfüllen und beim FA abgeben. Darin gibt man u.a. an ob man die Kleinunternehmer-Regelung in Anspruch nimmt.

Sonntag, 23. April 2017

Solarstrom

In diesem Beitrag stellen wir unsere Photovoltaikanlage vor, wie sie angeschlossen ist und mit welchem Sinn.

Zunächst eine vereinfachte Netztopologie:


Der Wechselrichter stellt maximal 3000W zur Verfügung, die Module würden maximal 3360W liefern. Somit können wir knapp 90% der maximalen Leistung nutzen.

Da wir ins öffentliche Stromnetz einspeisen (bei zu wenig Eigenverbrauch), fordert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in §9 vom Betreiber einer Solaranlage, die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70% der installierten Leistung zu begrenzen.
In unserem Fall wären das 3360W * 70% = 2352W.

Damit wir nicht die übrigen 648W verschenken müssen, kommt (später) die s.g. Messeinrichtung für dynamische Wirkleistungsbegrenzung (SMA Home Manager 2.0) zum Einsatz. Dieser Zähler misst permanent den Energiefluss und teilt dem Wechselrichter (über LAN) mit wieviel Leistung ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Wir könnten somit 648W im Haus verbrauchen und gleichzeitig 2352W ins Netz einspeisen, damit wäre der Wechselrichter zu 100% (3000W) ausgelastet und die Module zu 89,3%.

Im Moment gibt es natürlich noch kein LAN und auch keinen Home Manger 2.0 (der kommt erst Ende April auf den Markt).
Daher muss ich solange den Wechselrichter fest auf 2352W begrenzen, auch harte 70% Regelung genannt.

Mir war es wichtig, dass ich meinen eigenen "grünen" Strom auch selber verbrauche, somit habe ich angewiesen dass z.B. die Wärmepumpe einphasig auf L1 angeschlossen wird, genauso wie der Wechselrichter der auf L1 einspeist.
Abrechnungstechnisch wäre es egal, denn der 2-Richtungszähler bleibt einfach stehen (saldiert) wenn man z.B. auf L1 2000W ins Netz einspeist und auf L2 2000W bezieht. Physikalisch gesehen würden dann aber meine Elektronen zum Nachbarn schwimmen und mein Verbraucher Elektronen aus dem Netz bekommen, was sich natürlich nicht ganz vermeiden lässt, aber die großen einphasigen Verbraucher wie Wärmepumpe, Waschmaschine, Trockner sollen alle auf L1.


Freitag, 21. April 2017

Wandfliesen, Sicherungskasten, Zähler, Wechselrichter

Diese Woche wurden die Wandfliesen geliefert und teilweise angebracht. Der 2-Richtungszähler wurde vom Versorger angeschlossen. Der Sicherungskasten wurde weiter verdrahtet und der Wechselrichter angeschlossen. Die Elektrik im Haus funktioniert nun größtenteils, wir konnten die Rollläden ausprobieren. Die Küchenbauer haben die Küche vermessen und wir haben unsere Hausnummer montiert.

Freitag, 14. April 2017

Estrich

Der Zementestrich wurde gestern (pünktlich vor Karfreitag) eingebracht.
Wir sind glücklich dass unser Zeitplan so gut umgesetzt wurde.
Morgen dürfen wir auf den Estrich und sollen das erste mal lüften.

Die Badewanne kommt auf den Estrich / Übergang Treppe zu Estrich oben

Wasserverbrauch für Estrich: 2m³

Mittwoch, 12. April 2017

Fußbodenheizung

Das wichtigste für einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe ist eine großzügig dimensionierte Flächenheizung mit möglichst niedriger Vorlauftemperatur. Denn desto geringer der Temperaturhub, desto höher der Wirkungsgrad.

Bei uns wird die Vorlauftemperatur zwischen 25°C - 27°C liegen. Die Wärmepumpe braucht also die Erdwärme von etwa 5°C nur um 20°C zu "heben".
Der COP* liegt dann etwa bei 7, was bedeutet dass man aus 1kWh Strom 7kWh Wärme bekommt.
Beim Erzeugen von Warmwasser dagegen wird eine deutlich höhere Vorlauftemperatur benötigt (45-50°C). Der Temperaturhub liegt dann bei ungünstigen 40-45°C was einen COP von etwa 3,5 bedeutet, somit kriegt man aus 1kWh Strom nur noch 3,5kWh "Warmwasser", also doppelter Stromverbrauch = halber Wirkungsgrad.
*COP englisch Coefficient of Performance auf deutsch Leistungszahl.

Des weiteren greift bei einer niedrigen Vorlauftemperatur im Fußboden der Selbstregeleffekt. Die Oberflächentemperatur der Fliesen beträgt beispielsweise 23°C, die Raumtemperatur steigt durch z.B. Sonneneinstrahlung auf 22-23°C, somit reduziert sich die Wärmeabgabe der Fußbodenheizung bis auf 0W oder kann sogar ins negative gehen, also Wärme aufnehmen und in andere Räume transportieren.

Als Pufferspeicher dient der Estrich mit etwa 20t Masse.
Vor der Auslegung der Fußbodenheizung erfolgt eine raumweise Heizlastberechnung (nach DIN EN 12831: 2008-07). Auf Basis dessen und der Wunschraumtemperatur erfolgt dann die Auslegung der Fußbodenheizung:
Weiterer Lesestoff zur Auslegung: Klick

Unsere Fußbodenheizung mit insgesamt 1,5km Rohr wurde innerhalb von 2 Tagen verlegt:

Bad (mit 5cm Verlegeabstand):
 
Dusche


 Wohnzimmer (mit 5 & 7,5cm Verlegeabstand):
 

Kinderzimmer (10cm Verlegeabstand):


Dienstag, 11. April 2017

Hausanschluss

Der Hausanschluss wurde gestern gelegt:

 
Unter der orangenen Kugel verlaufen die "Leerröhrchen" der Telekom, in die später die Glasfaserleitung eingeblasen wird. Das Rote kommt straßenseitig rein und geht bis in unseren Kasten. Das Grüne endet vorm Kasten und läuft straßenseitig weiter. Damit kann man uns scheinbar später überbrücken. Das ganze wird auch FTTH genannt "Fibre-to-the-Home", auf deutsch "Glasfaser bis in die Wohnung".
 
Links FTTH, mittig Strom, rechts ein Leerrohr.
 
Im Hauptsicherungskasten sieht es so aus:
Straßenseitig kommen die 3 Außenleiter (L1,2,3) und 1 Schutz-/Neutralleiter rein (PEN).
Sobald der Zähler vom Versorger installiert und die Hauptsicherungen eingesetzt wurden, wird der Kasten plombiert.
 
Baustrom haben wir 827kWh verbraucht.
 


Samstag, 8. April 2017

Trockenbau, Garagentore, Isolierung

Diese Woche ist wieder viel passiert.

Die Zimmerleute haben die Leichtbauwände gestellt und fast alles mit Rigips verkleidet:

 




Das große Sektionaltor sowie das kleine Rolltor wurden eingebaut:

 
 
Wir haben jeden Abend den Boden gefegt bis das ganze Haus sauber war und der Estrichleger die Isolierung verlegen konnte:
 


 
Ich habe mich zur etwas teureren Variante überreden lassen mit 150 kPa Druckspannung.
 Vor Karfreitag soll der Estrich drin sein.